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Es ist das immer wiederkehrende große Oralsex-Dilemma: Soll man Sperma besser Schlucken oder Spucken? Klar, es gibt sehr viele Männer, die gar nicht genug vom Liebessaft ihres Liebsten bekommen können. Aber es gibt eben auch Risiken, gerade bei geilen Abenteuern mit Partnern, die du nicht oder zumindest nich sehr gut kennst. Wenn du überlegst, ob du Schlucken oder Spucken sollst, lies unseren Beitrag, er gibt dir alle wichtigen Infos zum Thema.
Warum Sperma mehr ist als Fortpflanzungsmaterial
In der LGBTQIA+-Community gibt es viele männer die ganz heiß sind auf den heißen Liebessaft ihrer Liebsten. Woher diese Leidenschaft für’s männliche Ejakulat kommt? Viele Männer sehen das Schlucken von Sperma als eine Möglichkeit, ihrem Partner besonders nahe zu kommen, sozusagen mit ihm „eins” zu werden. Wer auf die Frage „Schlucken oder Spucken” mit Schlucken antwortet, will also entweder seinem Partner besonders nahe sein oder findet einfach Geschmack am Sperma-Taste.
Die Leidenschaft für Sperma wirkt sich übrigens auch auf das Verhalten beim Analsex aus. Nicht wenige wollen, dass ihr Partner ohne Kondom in ihnen kommt. Für die Empfangenden ist es eine ganz besondere Erfahrung, zu spüren, wie der Partner in ihnen zum Höhepunkt kommt und sich nicht darum kümmern muss, sein bestes Stück rechtzeitig vor dem „Schuss” rauszuziehen.
Wichtiger Hinweis: Vorsichtig solltest du gegenüber sogenannten „Pozzern” oder „Gift givern” sein. Damit sind Leute gemeint, die HIV-positiv oder auch HIV-negativ sind und es quasi darauf anlegen, sich selbst zu infizieren oder das Virus absichtlich auf andere zu übertragen. Werde hellhörig, wenn du beispielsweise selbst HIV-positiv bist und sich ein unbekannter Sexpartner etwas zu sehr dafür interessiert, ob du unter der Nachweisgrenze bist und und dich, wenn dem nicht so ist, darum bittet, mit ihm ungeschützten Verkehr zu haben und in seinem Mund oder Arsch zu kommen.
Sperma schlucken oder spucken – genießen oder verzichten?
Was tust du, wenn dir ein Typ im Mund ejakuliert? Ein altes Dilemma – und es gibt eigentlich keine einfache Antwort darauf. Natürlich macht es einen Unterschied, wie gut du den Typen kennst. Ein anonymes „Blowjob-Date“ ist etwas anderes als bei deinem Freund oder Ehemann. Aber Kommunikation und etwas Planung helfen, jede klebrige Situation zu meistern.
Auch wenn dir Gespräche über Sex vielleicht peinlich sind (besonders zu Beginn), sprecht vorher ganz offen über eure Vorlieben. Wenn du derjenige bist, der ejakuliert, frag deinen Freund, ob es ok ist, dass er es in den Mund nimmt, und gib ihm eine kleine Warnung: „Hey, ich komme gleich!“. Dann lässt du ihm die Wahl, ob er es aus- oder runterschlucken möchte. Falls du es auch lieber ausspucken oder gar nicht willst, dass er in deinen Mund kommt, sag es ihm ebenfalls. So wisst ihr beide von Anafang an, was geht und was ein No-go ist.
Was auch immer ihr zusammen entscheidet: Wenn ihr mit einer „größeren Menge“ rechnet, gilt das alte Pfadfinder-Motto: Allzeit bereit und vorbereitet. Überlege dir im Voraus, was du mit dieser „Ladung“ machen willst, und trefft entsprechende Vorkehrungen. Wenn du vorhast, es auszuspucken, halte Papiertaschentücher oder ein Handtuch bereit. Willst du es runterschlucken, stell ein Glas Wasser griffbereit.
Was tun bei versehentlichem Schlucken?
Es gbt sie leider immer wieder, die Situation, dass du dich mit einer größeren Gruppe heißer Männer vergnügst, etwa auf einer Sexparty. Im Eifer des Gefechts (vielleicht aufgrund von Alkohol- oder Drogenkonsum) schluckst du dann das Sperma eines anderen, von dem du nicht weißt, wie sein Gesundheitsstatus ist. Wenn so etwas geschieht, solltest du zuerst mal deinen Mund gründlich ausspülen und dich dann beim Arzt auf STIs testen lassen. Du kannst auch darüber nachdenken, eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) zu beginnen, was innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach dem Kontakt geschehen sollte.
Kondom als bester Schutz vor STIs
Die sicherste Variante ist natürlich die Verwendung von Kondomen, das gilt auch beim Oralsex. Das HIV-Risiko gilt zwar bei Oralsex als sehr gering, dafür lassen sich beim Blowjob aber viele andere sexuell übertragbare Infektionen leicht übertragen. Wenn du oder dein Partner eine bekannte STI habt, solltet ihr unter keinen Umständen ungeschützten Oralsex praktizieren.
Spucken oder Schlucken?
Wenn dein Partner gesund ist, kann das Schlucken von Sperma durchaus Vorteile bieten: Die Samenflüssigkeit enthält eine Vielzahl wertvoller Komponenten wie Proteine, Mineralstoffe und Hormone. Darunter finden sich Zink, Kalzium, Magnesium, Vitamin B12 sowie das sogenannte Spermidin, ein Zellschutzmolekül, das möglicherweise den Alterungsprozess verlangsamt. Manche schreiben dem Ejakulat auch eine stimmungsaufhellende Wirkung zu, da es Stoffe wie Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und sogar Oxytocin enthält, die Wohlbefinden fördern können. Außerdem gibt es Hinweise auf eine antibakterielle Wirkung, die kurzfristig zur Mundgesundheit beitragen könnte. Allerdings steckt der „gesunde” Nährwert in der Praxis meist nur in homöopathischen Mengen. Momentan gibt es keine Belege für spürbare bioaktive Effekte bei regelmäßigem Verzehr.
Es gibt einen zentralen zentralen Punkt, der gegen das Schlucken von Sperma spricht: Du kannst dich nämlich durchaus mit sexuell übertragbaren Infektionen wie HIV, HPV, Chlamydien oder Gonorrhoe infizieren. Das ist möglich, wenn das Sperma eines HIV-infiziertn Partners, dessen Virenlast über der Nachweisgrenze liegt, in deinen Mund gelangt und in Kontakt mit deinen Schleimhäuten kommt. Vor allem bei neuen oder unbekannten Sexualpartnern ist Safer Sex unbedingt zu empfehlen. Selbst wenn ihr in einer monogamen Beziehung seid, lohnt sich ein regelmäßiger Test, um sicherzugehen.
Manchmal können auch allergische Reaktionen auf Bestandteile des Spermas auftauchen, etwa auf prostataspezifische Antigene. Solche Allergien sind selten, können aber sehr unangenehme Symptome wie Rötungen, Juckreiz oder sogar Übelkeit auslösen. Wenn weder du noch dein Partner entsprechende Allergien habt, könnt ihr frei entscheiden, ob Schlucken oder Spucken für euch die richtige Lösung ist.
Alles Geschmackssache?
Und nicht zuletzt spielt der Geschmack eine große Rolle: Viele Menschen empfinden Sperma als salzig, leicht holzig oder metallisch. Du kannst den Geschmack aber durch Ernährung, Konsum von Alkohol oder Zigaretten deutlich beeinflussen. Obst wie Ananas, ein gesunder Lebensstil, Wasserkonsum oder Gewürze wie Kardamom oder Bockshornklee sollen den Geschmack mildern oder süßer machen. Spucken oder Schlucken, darüber entscheidet also auch dein persönliches Geschmacksempfinden.
Was du beachten solltest?
Da wäre zunächst mal die Gesundheit deines Partners. Nur wenn dein Partner keine bekannte sexuell übertragbare Erkrankung hat, ist das Risiko, sich beim Sperma schlucken mit einer Krankheit zu infizieren, minimal. Falls du unsicher bist, praktiziere zuerst lieber Safer Sex. Verwende beim Blowjob einfach ein Kondom. Allergien machen sich durch ungewöhnliche Reaktionen bemerkbar. Tauchen bei dir solche Reaktionen auf, sprich mit einem Arzt.
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für angstfreien und geilen Sperma-Spaß gehören offene Gespräche zwischen dir und deinem Partner. Nur wenn die Kommunikation zwischn euch funktioniert und du mit ihm darüber sprechen kannst, steht geilem Spaß mit Schlucken oder Spucken nichts im Weg. Um den Geschmack deines/eures Spermas positiv zu beeinflussen, solltet ihr auf eure Ernährung und Hygiene achten. Eine bewusste Ernährung kann sich positiv auf den Geschmack, aber auch auf die Konsistenz des Spermas auswirken.
Fazit: Sperma Schlucken oder Spucken sollte eine persönliche Entscheidung sein
Ob du Sperma schlucken möchtest, bleibt ganz alleine dir überlassen. Du bist derjenige, der das entscheidet, kein anderer darf hier Druck auf dich ausüben. Zwar sind die gesundheitlichen Effekte eher minimal, aber bei Körperflüssigkeiten wie Sperma oder bei häufig wechselnden Partnern gilt: sei lieber vorsichtig. Wenn du dich entscheidest, tu es bewusst. Das allerwichtigste ist, dass du dabei ein sicheres Gefühl hast. Natürlich gilt auch bei der Frage Schlucken oder Spucken, dass du dich am besten langsam herantasten solltest. Probier doch einfach zuerst dein eigenes Sperma, dann bekommst du einen ersten Eindruck vom Aroma und kommst so erst recht auf den Geschmack.