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Du stehst auf Oralsex? Dann ist dieser Artikel für dich. Viele Männer sehen Blowjobs als sichere Alternative zum Analverkehr – doch wie sicher ist das wirklich? Beim Thema Safer Oral Sex geht es nicht nur um HIV, sondern auch um andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs). Hier erfährst du, wie du dich schützt, was beim Schlucken oder Spucken zu beachten ist und welche Risiken es tatsächlich gibt.
HIV-Übertragung beim Oralsex – wie hoch ist das Risiko wirklich?
Hier zuerst die gute Nachricht: Wenn du beim Oralsex den Penis deines Partners verwöhnst, ihn also oral befriedigst, ist eine HIV-Übertragung durch deinen Speichel praktisch ausgeschlossen. Speichel enthält nur winzige Mengen an HI-Viren und Enzyme, die das Virus hemmen. Anders sieht es aus, wenn dein Partner in deinem Mund einen Orgasmus hat und sein Sperma dort mit verletzter Mundschleimhaut in Kontakt kommt.
Das Risiko steigt auch bei blutendem Zahnfleisch, frischen Wunden im Mund, nach einer kürzlichen Zahnbehandlung oder bei sehr intensivem Oralsex, durch den kleine Verletzungen entstehen. Hat sich dein Partner erst vor kurzer Zeit infiziert oder verzichtet bewusst auf eine HIV-Therapie, kann seine Viruslast sehr hoch sein, was die Übertragungsgefahr erhöht. Bei einer erfolgreichen HIV-Therapie mit nicht nachweisbarer Viruslast ist HIV dagegen nicht übertragbar, auch nicht beim Oralsex.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Risiko für die Person, die den Blowjob gibt, im Vergleich zu Analsex extrem gering ist. Während ungeschützter Analverkehr je nach Rolle ein Risiko von über einem Prozent pro Akt haben kann, liegt es beim Blowjob deutlich darunter. Dennoch solltest du nie vergessen, dass das Risko nie Null ist. Schon auf einer Internationalen AIDS-Konferenz im Sommer 1996 veranstaltete Gay Men’s Health Crisis ein Forum zu diesem Thema. Dort erklärten drei Wissenschaftler, dass zwar einige Menschen durch Oralsex infiziert wurden, solche Fälle aber offenbar selten sind. Zu dieser Zeit gab es widersprüchliche Aussagen hinsichtlich des Risikos, sich durch einen Blowjob mit HIV zu infizieren. Andere STIs spielten zur damaligen Zeit noch keine Rolle. Das sieht heute ganz anders aus.
Die gute Nachricht zuerst: Beim Oralsex ist die HIV-Übertragung durch Speichel praktisch ausgeschlossen. Speichel enthält nur winzige Virusmengen und Enzyme, die HIV hemmen. Das Risiko steigt jedoch, wenn Sperma in den Mund gelangt und dort mit verletzter Schleimhaut in Kontakt kommt – etwa bei blutendem Zahnfleisch, kleinen Wunden oder nach Zahnbehandlungen.
Hat dein Partner eine hohe Viruslast, zum Beispiel weil er keine Therapie macht, erhöht sich das Risiko. Bei erfolgreicher HIV-Therapie mit nicht nachweisbarer Viruslast ist HIV dagegen nicht übertragbar – auch nicht beim Oralsex. Studien zeigen: Das Risiko beim Blowjob ist extrem gering, aber nie null. Safer Oral Sex bedeutet also, das Restrisiko zu kennen und bewusst damit umzugehen.
Andere STIs beim Oralsex: Warum Safer Oral Sex wichtig ist
Viele vergessen, dass es beim Safer Oral Sex nicht nur um HIV geht. Andere Erreger übertragen sich beim Blowjob viel leichter:
- Gonorrhö (Tripper): gelangt über Sperma oder Präejakulat in den Rachen. Oft symptomlos, aber ansteckend.
- Chlamydien: ebenfalls im Rachen möglich, meist unbemerkt.
- Syphilis: schon durch Hautkontakt übertragbar – ein kleines, schmerzloses Geschwür reicht.
- Herpes (HSV-1 & HSV-2): auch ohne sichtbare Bläschen ansteckend.
- HPV (Humane Papillomviren): kann Genitalwarzen oder Mund-Rachen-Krebs verursachen; Impfung schützt.
- Hepatitis B: über Blut und Sperma übertragbar, vor allem bei verletzter Schleimhaut.
Gerade weil viele dieser Infektionen symptomlos verlaufen, ist regelmäßiges Testen und Schutz beim Oralsex entscheidend.
Safer Oral Sex: So schützt du dich
Die wichtigste Regel: Kondome schützen!
Sie sind der effektivste Schutz bei Blowjobs – am besten mit Geschmack oder latexfrei (Polyurethan), wenn du empfindlich bist. Beim Anilingus kannst du sogenannte Dental Dams (Lecktücher) verwenden, um direkten Schleimhautkontakt zu vermeiden.
Achte auf deine Mundgesundheit:
- Kein Oralsex bei offenen Wunden, Aphthen oder Zahnfleischbluten.
- Nach Zahnbehandlungen mindestens 24 h warten.
- Mundhygiene ja, aber nicht direkt vor dem Sex Zähne putzen oder Zahnseide verwenden – das kann Mikroverletzungen verursachen.
Und: Kommunikation ist Safer Sex. Sprich mit deinem Partner offen über Gesundheit, Tests und mögliche Risiken.
Schlucken oder Spucken – was ist sicherer?
Beim Thema „Schlucken oder Spucken“ gilt: HIV wird im Magen durch Magensäure zerstört. Das Risiko entsteht vorher – durch Kontakt des Spermas mit Mund- oder Rachenschleimhaut. Wenn diese gesund ist, ist das Risiko gering, aber nicht null.
Für andere STIs (Tripper, Chlamydien, Syphilis, Hepatitis B) spielt das Schlucken selbst kaum eine Rolle – die Infektion kann schon vorher erfolgen.
Wenn du dich extra schützen willst, spucke das Sperma direkt aus und spüle mit Wasser oder einer milden, alkoholfreien Mundspülung. Alkoholhaltige Varianten reizen die Schleimhaut – lieber vermeiden.
Mythen über Safer Oral Sex
- „Oralsex ist völlig sicher.“ – Falsch. Das Risiko ist niedrig, aber vorhanden.
- „Speichel tötet alle Erreger.“ – Nein. HIV ja, aber nicht HPV oder Herpes.
- „Keine Symptome = keine Ansteckung.“ – Falsch. Viele Infektionen verlaufen symptomlos, sind aber hochansteckend.
Safer Oral Sex betrifft alle sexuell aktiven Menschen – unabhängig von Orientierung oder Identität.
Fazit: Lustvoll & sicher genießen
Safer Oral Sex bedeutet nicht, auf Lust zu verzichten, sondern Verantwortung zu übernehmen.
Mit Kondomen, regelmäßigen Tests und ehrlicher Kommunikation schützt du dich und deine Partner – und kannst Oralsex entspannt genießen. Ob du schluckst oder spuckst, ist deine Entscheidung. Hauptsache, du weißt, wie du dich schützt und was sich für dich gut anfühlt.
