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  • Dating Apps für Schwule und LGBTQ+-Personen. Symbolbild: Ein Mann schaut erstaunt auf sein Handy. Gay Dating apps for gay and LGBTQ+ people. Symbolic image: A man looks at his cell phone in amazement.

    Dating Apps für Schwule und LGBTQ+: Welche gibt es und was sind die Unterschiede?

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    Mike
    Zuletzt aktualisiert: 04.11.2025
    Lesezeit:
    6 Min

    Dating Apps für Schwule und LGBTQ+ sind perfekt, wenn du Lust auf schnelle Kontakte hast, dich vernetzen möchtest oder neue Freunde suchst. Aber welche passt zu wem? Theoretisch kannst du Klassiker wie Tinder benutzen und hier einfach die Einstellungen auf Mann sucht Mann setzen. Allerdings ist deine Trefferquote meist geringer als bei spezialisierten Dating Apps für Schwule und LGBTQ+. Wir stellen dir die beliebtesten Alternativen zu Tinder vor, speziell für Gays und Menschen der Regenbogencommunity.

    Für schnelle Begegnungen: Grindr ist das schwule Tinder

    Grind gilt als das „schwule Tinder“ und ist die perfekte App, wenn du spontan jemanden  kennenlernen möchtest. Es ist eine der größten Gay-Communitys im Netz, ein großer Teil der Männer sucht hier aber nach einer schnellen Nummer.

    Um Grindr zu nutzen, meldest du dich an. Vorher lädst du die App herunter, die für iOS oder Android zur Verfügung steht. Die Basisanmeldung ist kostenlos, ein Nachteil ist die fehlende Verifizierungsmethode. Es gibt keine geprüften Profile, die Gefahr für Fakes ist also relativ hoch.

    Hauptsinn von Grindr ist es, andere Gays kennenzulernen. Langes Chatten oder digitales Verlieben kannst du (fast) vergessen. Es geht primär um das eine und mit einem ansprechenden Profilbild steigerst du deine Chancen bei den bisexuellen und schwulen Männern deutlich.

    Mit was du bei Grindr rechnen musst:

    • Viele aktive Mitglieder
    • Nachrichten mit (sehr) expliziten Inhalten und Bildern
    • Tabulose und stellenweise sehr vulgäre Profilbeschreibungen
    • Schnelle Chancen auf Kontakte, aber keine Garantie
    • Ohne Premium-Abo weniger Chancen

    Immer wieder wird in der Gay-Community über Mobbing bei Grindr gesprochen. Ein Problem ist außerdem die Klassifizierung der Gays in gewisse Tribes. „Bären, Twinks oder Jocks“ sind hier Standard. Wie ein Studie (englische Sprache) belegte, war die Nutzung von Grindr bei einigen Männern mit der Entwicklung von Essstörungen verbunden.

    Unser Tipp an dich: Wirst du gemobbt oder belästigt, blockiere das betreffende Profil und melde die Person dem Support!

    Für Community und Events: Scruff für queere Männer

    Scruff ist eine Art Online-Community für die LGBTQ+-Szene, die in Deutschland aber mit rund 10.000 Mitgliedern nicht so stark vertreten ist wie weltweit (zwölf Millionen Mitglieder). Du meldest dich hier genauso einfach an wie bei Grindr, lädst ein Bild und ein paar Infos hoch und schon kannst du nach anderen Mitgliedern aus deiner Nähe suchen. Gefällt dir jemand, kannst du ein Like vergeben oder sogar eine Nachricht schicken.

    Kostenlos kannst du Leute aus deiner Nähe checken, jemandem ein sogenanntes „Woof“ (Kompliment) schicken oder sehen, ob du in deiner Nähe ein queerfreundliches Zimmer mieten kannst. Willst du mehr, musst du zahlen. Die Premium-Kosten sind aber moderat.

    Mit was du bei Scruff rechnen musst:

    • Wenige Mitglieder in kleinen Städten
    • Reaktionsfreudigere User bei Treffern
    • Gruppen und App-Räume für Events
    • Suche nach Reisebekanntschaften
    • Weniger Filtermöglichkeiten als bei anderen Apps
    • Matching-Funktion für potenzielle Dates

    Bei Scruff kannst du nach Hook-Up Möglichkeiten suchen, aber auch nach einem freien Zimmer, wenn du zum CSD in eine andere Stadt fährst. Der größte Nachteil dieser queeren App ist die geringe Verfügbarkeit von Mitgliedern in Deutschland. Es braucht noch einen Push, denn in den Vereinigten Staaten ist Scruff bereits deutlich stärker vertreten.

    Für inklusives Networking: Connecte per Taimi

    Taimi ist mehr ein soziales Netzwerk als eine Dating-App, du hast hier auch die Möglichkeit, deine sozialen Netzwerke zu verknüpfen. Geeignet ist die Plattform für die Suche nach Kontakten, Freundschaften aber auch Dates. Bislang wurde die App über eine Million Mal runter geladen und bei der Anmeldung hast du freie Geschlechtswahl. Es gibt primär Männer, immer mehr User verifizieren sich und bringen so mehr Sicherheit ins die App-Nutzung.

    In Deutschland sind von einer Million Gesamtmitgliedern schätzungsweise 80.000 Menschen vertreten. Erlaubt ist Taimi ab 18, denn hier kann es auch prickelnd werden. Bevor du dich anmelden und Taimi nutzen kannst, musst du deine Handynummer verifizieren.

    Mit was du bei Taimi rechnen musst:

    • Es gibt keine Profile ohne Fotos
    • Soziale Netzwerke werden hier gern verlinkt
    • Nur Premiummitglieder können jedem anderen Nutzer schreiben
    • Du kannst gezielt nach Leuten aus deinem Umkreis suchen
    • Einige Männer sind sehr vulgär unterwegs

    Eigentlich geht es bei Taimi ums Kennenlernen, Erotik hat aber einen hohen Stellenwert. Viele Männer suchen nach spontanem Sex und kommentieren Profile anderer entsprechend. Der Support greift jedoch ziemlich streng durch und löscht Kommentare, die gegen die Richtlinien gehen. Auch bei Bildern herrschen strenge Regeln, Pornos mit Sexspielzeugen oder ähnlichem werden nicht freigegeben.

    Für soziale Interaktion: Hornet ist das bunte Hornissennest

    Hornet ist eine bunte Mischung aus Casual-Dating-App, Sex-App und Community. Du findest hier nur Männer, leider sind auch einige Fake-User vorhanden. Primär steht auch hier Sex im Vordergrund, das berichtet zumindest zu-zweit.de im umfangreichen Hornet-Test. Ein Vorteil für dich ist, dass du kostenlose Nachrichten verschicken kannst und nicht zwingend eine Premium-Version brauchst.

    Rund 70 Prozent aller Mitglieder stammen aus den Vereinigten Staaten, es sollen aber rund 2,5 Millionen deutsche Schwule und LGBTQ+Mitglieder angemeldet sein. Wie überall kannst du dich bei Hornet ab 18 anmelden, anders als bei den meisten Gay-Apps gibt es hier aber sogar eine Webplattform, auf der du connecten kannst.

    Das musst du bei Hornet erwarten:

    • Anfragen für schnellen Kontaktdatenwechsel
    • Obszöne und sehr vulgäre Anfragen
    • Kontaktmöglichkeiten mit Männern direkt aus deinem Umkreis
    • Community-Gruppen für gemeinsamen Austausch
    • Gruppen-Events zum unkomplizierten Kennenlernen

    Viele Männer sind auch bei Hornet nur auf „das eine“ aus. Wenn du nach einer Sexpartnerschaft oder einem lockeren Date für einen Abend suchst, bist du hier richtig. Stammst du jetzt noch aus einer großen deutschen Stadt, sind die Chancen noch besser. In kleineren Dörfern und Städten ist die Mitgliederdichte nicht so hoch.

    Sonstige Dating Apps für Schwule und LGBTQ+

    Wenn du dich im App-Store umschaust, wirst du auch weitere LGBTQ+- und Gay-Apps finden. Du hast außerdem die Möglichkeit, dich bei vielen Plattformen wie OK Cupid oder Tinder auch als schwuler oder bisexueller Mann anzumelden. Weitere Optionen, die dir zur Verfügung stehen sind:

    • GayRoyal: Eine internationale Dating-App, bei der es primär um Sex, aber auch um Liebe und schnelle Dates geht.
    • Romeo: Ehemals als GayRomeo bekannt und heute unter neuem Namen eine Art soziales Netzwerk für Liebe, Sex und mehr. Du findest hier nicht nur schwule Männer, sondern auch Transgender-People und viele andere Kontakte.
    • Bumble: Hier kannst du daten, aber auch Freunde mit ähnlichen Interessen finden. Bumble funktioniert nach dem Matching-Prinzip, ist in der Gay-Szene aber noch nicht so stark vertreten.

    Unser Tipp: Egal wofür du dich entscheidest, teste im Vorfeld die kostenlosen Optionen. Wenn du ernsthafte Interessen hast und dich langfristig bei einer App ausprobieren möchtest, kann eine Premiummitgliedschaft sinnvoll sein. Sie hat den Vorteil, dass du meist unbegrenzt Nachrichten versenden und bessere Filter anwenden kannst.

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