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Analpflege ist wichtig, unabhängig davon ob du Side bist oder Analverkehr praktizierst. Reicht tägliches Waschen wirklich oder gibt es noch mehr Pflegemaßnahmen, die du ergreifen solltest? Wenn du bereits Beschwerden hast, ist Pflege unverzichtbar, aber sie dient auch dazu, Beschwerden vorzubeugen. Wir verraten dir, welche Beschwerden du haben kannst und wie du ihnen mit Pflege vorbeugst oder sie auch wieder loswirst.
Die typischen Beschwerden in einem schlecht gepflegten Analbereich
Gleich vorweg: Schlecht gepflegt heißt nicht mangelnde Hygiene. Es bedeutet einfach nur, dass du deinem Po mehr geben darfst als das Bare Minimum mit Wasser und Seife.
Hast du schon erste Beschwerden, äußern die sich fast immer mit klassischen Symptomen:
- Brennen beim Stuhlgang und Abputzen
- Schmerzen während dem Sex und beim Stuhlgang
- Blutungen
- Stuhlschmieren in der Unterhose
- Juckreiz im Analbereich
Wenn du Blut im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier entdeckst, ist das ein ernstes Thema. Es muss nicht auf Krebs hindeuten, viele Ursachen sind harmlos. Trotzdem gehört erstmaliges Auftreten immer in ärztliche Behandlung, ein Stuhltest auf okkultes Blut kann Aufschluss geben, ob in deinem Darm eine Blutungsquelle zu finden ist.
Meistens resultieren die obigen Symptome aber aus harmlosen Ursachen, wie zum Beispiel Hämorrhoiden. Manchmal blutet es auch, wenn du dir beim Sex mit deinem Partner, beim wilden Spiel mit Toys oder beim Abwischen einen kleinen Riss zugezogen hast, die sogenannte Analfissur.
Schmerzhafter ist der Analabszess, bei dem es nicht nur blutet, sondern auch anschwillt und du eine Beule tasten kannst. Das könnte ein Zeichen für einen Abszess oder ein Furunkel sein, durch ein eingewachsenes Haar. Auch das ist ein Fall für den Doc, denn selbst bekommst du solche Eiteransammlungen nur selten wieder weg.
So pflegst du deinen Analbereich richtig
Waschen und pflegen überschneidet sich oft, aber vorbeugende Pflegemaßnahmen beinhalten mehr als Wasser und Seife.
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Wahl des richtigen Duschgels. Du könntest deinen Po theoretisch nur mit Wasser reinigen, aber viele Männer fühlen sich damit nicht wohl. Möchtest du ein Duschgel nutzen, greife zu einer pH-neutralen Lösung ohne Parfüm. Das verstopft die Poren nicht und sorgt für ein optimales, saures Milieu hintenrum.
Denke dran, dass auch feuchtes Klopapier solche Zusätze wie Parfüm enthalten können. Wenn du Hämorrhoiden und anderen Beschwerden vorbeugen möchtest, setze lieber auf einen Waschlappen mit warmem Wasser. Benutze entweder Einwegwaschlappen oder wechsle den Waschlappen nach jeder Reinigung.
Wichtig ist außerdem, dass du ein geeignetes Toilettenpapier nutzt. Zweilagiges Papier ist zwar günstig, fühlt sich bei der Reinigung aber eher wie Schmirgelpapier an. Alles, was rau ist, kann deine Analschleimhaut verletzen. Investiere lieber ins dreilagige Papier, denn das ist weicher zu deiner Kehrseite.
Wusstest du, dass immer mehr Männer lieber eine Analdusche nach dem Toilettengang benutzen anstelle von Toilettenpapier? Sie reinigt effektiver und gründlicher, von innen und von außen. Wenn du eine Badewanne hast, kannst du deinen Po auch nach dem Stuhlgang kurz darüber abwaschen, deine Brause hilft dabei.
Reizende Auslöser für deine Analschleimhaut vermeiden
Feuchtigkeit und Hitze sind Nährböden für Pilze und Bakterien. In der falschen Unterwäsche wird es vor allem im Sommer so richtig schön unangenehm. Deine Haut schwitzt, der Schweiß verreibt sich zwischen deinen Pobacken und die Haut ist gereizt. Verwende lieber Pants oder Slips aus Baumwolle, denn sie absorbieren Feuchtigkeit und halten deine Haut trocken.
So sexy der nackte Hintern in der Jeans ist, so wenig Po-freundlich ist er. Es gibt jede Menge heiße Wäsche für Gays, die mehr zeigt als sie bedeckt. Trotzdem sind deine wichtigsten und sensibelsten Regionen gut geschützt.
Auch beim Abtrocknen kannst du dein Hintertürchen reizen, wenn du mit dem Frotteehandtuch zu fest rubbelst. Hintenrum gilt: Lieber trockentupfen statt trockenreiben, denn so vermeidest du von vornerein schmerzhafte Risse und Fissuren.
Anal-Alarm nach dem Analsex – so wirst du deine Beschwerden wieder los
Analsex ist für viele Gays heiß und trotzdem kann es „danach“ zu fiesen Beschwerden kommen. Nutzt du zu wenig Gleitgel, kann die Analschleimhaut gereizt sein und sogar leicht bluten. Wenn du ohnehin bereits unter vergrößerten Hämorrhoiden leidest, ist das Auftreten solcher Beschwerden sogar noch wahrscheinlicher.
So schonst du einen gereizten Analbereich nach dem Sex:
- Lauwarmes Wasser statt Duschgel: Spüle den Bereich nur mit Wasser, um die Schleimhaut nicht noch weiter zu reizen.
- Tupfe dich trocken: Nimm ein frisches Handtuch oder auch einen weichen Mikrofaserwaschlappen, um dich sanft trocken zu tupfen.
- Heilsalben nutzen: Panthenolhaltige Pflegecremes und Analpflege-Salben können helfen, deine Haut zu beruhigen. Achte auch hier drauf, dass keine Duftstoffe enthalten sind.
- Pause machen: Wenn es ziept oder weh tut, dann ist das ein Zeichen deines Körpers. Kein Sex für ein paar Tage, dafür umso intensivere Pflege.
Analpflege beginnt bei der Ernährung
Was du isst, landet nicht nur im Magen, sondern irgendwann auch an deinem Ausgang. Das klingt banal, ist aber wichtig. Ein gereizter Analbereich hat oft nicht nur mit äußerer Pflege zu tun, sondern auch mit dem, was du deinem Darm täglich zumutest.
Ballaststoffe spielen hier die Hauptrolle. Sie machen den Stuhl weicher, sorgen für regelmäßige Klogänge und verhindern, dass du stark pressen musst. Weniger Druck beim Klogang heißt, dass du weniger Risiko für Fissuren oder Hämorrhoiden hast.
Was gehört auf den Speiseplan für einen gesunden Po?
- Viel Gemüse und Obst, roh oder gegart
- Vollkornprodukte
- Viel Flüssigkeit
- Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut
Wenn du zu hartem Stuhlgang neigst, hilft manchmal auch ein Esslöffel Flohsamenschalen in Wasser. Trinke immer ein Glas Wasser dazu, damit die Wirkung einsetzt. Alkohol, fettiges Essen und viel Zucker bringen den Darm aus dem Takt. Was hinten nicht rund läuft, macht auch vorne keine Freude.
Was du für eine gute Analpflege vermeiden solltest
Manchmal musst du für mehr Wohlgefühl nichts tun, sondern etwas lassen. Gerade bei der Analpflege gibt es typische Fehler, die deine Analschleimhaut reizen, obwohl sie gut gemeint sind.
Dazu gehören:
- Zu viel Reinigung: Wenn du nach jedem Toilettengang schrubbst, spülst und desinfizierst, schwächst du die natürliche Schutzbarriere deiner Haut. Zwei Reinigungen am Tag reichen aus.
- Parfümierte Produkte: Feuchtes Klopapier, Feuchttücher für unterwegs und am besten noch ein Deo in die Analritze sind over the Top und reizen deinen Hintern unnötig.
- Aggressives Abwischen: Wenn du das Gefühl hast, dass dein Hintern nie ganz sauber wird, wischst du falsch oder zu fest. Versuche es mit einer Analdusche oder einem Waschlappen.
- Kratzen statt behandeln: Wenn es hintenrum juckt und kratzt, will dein Körper dir was sagen. Reizungen heilen umso schnell ab, wenn du sie behandelst. Also lieber gleich eine Salbe in der Apotheke besorgen, bevor du dir den Po wundreibst.
Für einen gesunden Po brauchst du kein Arsenal an Pflegemitteln, sondern eher das nötige Wissen rund um die Analpflege. Weniger ist hier tatsächlich oft mehr! Beobachte dich und deine Gesundheit. Ist es wund, juckt, brennt oder bilden sich Pusteln, ist der Arzt dein Ansprechpartner.
