TEASE BDSM: Wie du mit Trust, Empathy, Acceptance, Sensitivity, Equality geilen Spaß haben kannst

TEASE BDSM Symbolbild: Eine Hand hält das Seil. Im Hintergrund ist der Oberkörper eines gefesselten Mannes zu sehen. . TEASE BDSM Symbolic image: A hand holds a rope. In the background, the upper body of a bound man can be seen.
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Wer BDSM-Freund ist, steht oft zwischen Lust und Verantwortung. Da stellt sich natürlich gleich die Frage, was TEASE mit gutem BDSM zu tun hat. Vielleicht kennst du das: Du bist auf dem Fetisch-Netzwerk Recon unterwegs, und bekommst eine vielversprechende Nachricht à la „BDSM? Into D/s. Safe.“ Klingt erstmal geil. Aber was steckt genau dahinter? TEASE BDSM hilft dir, sichere, einvernehmliche und menschlich passende Sessions zu erleben. Wenn du weiterliest, zeigen wir dir, was es mit TEASE auf sich hat und welche Vorteile es dir bringt.

TEASE BDSM – Geregelt ist jeder “Verkehr” sicher

BDSM wird oft als Spiel mit Macht, Lust und Schmerz bezeichnet. Für viele schwule Männer ist Sexualität oft mit Rollen, gesellschaftlichen Erwartungen oder sogar Trauma verbunden. Deshalb ist für sie BDSM so viel mehr als nur ein paar Handschellen, Lederkleidung oder ein Safeword. Weil dem so ist, wurde das TEASE-Prinzip entwickelt. Was auf den ersten Blick wie ein verspieltes Akronym klingt, ist bei genauerer Betrachtung die Kurzbeschreibung für eine Haltung. TEASE steht für:

  • Trust (Vertrauen)
  • Empathy (Empathie)
  • Acceptance (Akzeptanz)
  • Sensitivity (Sensibilität)
  • Equality (Gleichwertigkeit)

Aber warum sollten diese fünf Begriffe BDSM für dich als schwuler Mann (egal ob du Dom, Sub, Switch oder einfach nur neugierig bist) sicherer, intensiver, lustvoller und menschlicher machen? Hier ist zu sagen, dass das Modell zwar kein offizieller Bestandteil der BDSM-“Prinzipiensammlung” ist, aber als neues Werte- und Reflexionsmodell gilt, das vor allem in queeren Workshops und Community-Diskussionen (v. a. im englischsprachigen Raum) verwendet wird.

1. Trust – Ohne Vertrauen kein echtes Spiel

Wenn du schon Einblick in die BDSM-Szene hast, weißt du, dass Vertrauen das Fundament jeder BDSM-Dynamik ist. Du gibst Macht ab oder übernimmst sie. Das geht aber in guter Weise nur, wenn du weißt: Mein Gegenüber achtet auf mich. Gerade in der schwulen Szene, wo sexuelle Begegnungen manchmal anonym oder schnelllebig sind, wird Vertrauen oft durch klare Codes wie SSC oder RACK beziehungsweise ein Safe Word ersetzt. Aber das reicht nicht.

Vertrauen im BDSM heißt ganz konkret, dass du dich emotional und körperlich fallen lassen kannst. Außerdem weißt du, dass dein Gegenüber deine Grenzen respektiert. Dazu kommt noch, dass du dich gesehen fühlst, also nicht nur als Lustobjekt betrachtet, sondern als Mensch akzeptiert wirst. Solches Vertrauen entsteht immer auch durch gute und offene Vorbereitung. Vor, während und nach einer BDSM-Session über Wünsche, Trigger oder Tabus zu reden, wird von Fans nicht als unsexy angesehen, sondern ist fester Bestandteil des Spiels.

2. Empathy – Weil Schmerz ohne Mitgefühl nichts wert ist

Wenn du bei einer Session jemanden fesselst, dominierst oder seine Lust kontrollierst, brauchst du viel Empathie. Schließlich musst du ja spüren, wo dein Gegenüber emotional, mental und körperlich gerade steht. Empathie ist im Grunde der zentrale Nerv des Spiels ist.

Empathie bedeutet im BDSM, dass du merkst, wann dein Sub innerlich aussteigt, selbst dann, wenn er es nicht laut sagt. Empathie bedeutet auch, dass du spürst, wann du intensiver werden kannst und wann nicht. Außerdem sorgt sie dafür, dass du im jeweiligen Augenblick fokussiert und präsent bist.

Viele (auch schwule) Männer haben gelernt, ihre Emotionen zu unterdrücken. Falls du zu dieser Gruppe gehörst, kann BDSM für dich ein Ort sein, an dem du mitfühlend dominierst oder dich hingibst. Empathie heißt letztlich auch immer, nachzufragen, zuzuhören und Pausen einzubauen. Achtsamkeit ist also doch sexy.

3. Acceptance – Kein Raum für Scham

BDSM kann Seiten von dir zum Vorschein bringen, die sonst in deinem Alltag keinen Platz haben. Fantasien, die du vielleicht noch nie ausgesprochen hast oder Rollen, die du im „normalen“ Leben nie spielen würdest. Acceptance heißt in diesem Zusammenhang, dass alles da sein darf und seine Berechtigung hat. Das Motto lautet: Dein Kink. Dein Körper. Deine Geschichte.

Vielleicht fragst du dich, weshalb gerade Acceptance so wichtig ist? Ganz einfach, weil viele schwule Männer auch heute noch mit internalisierter Homophobie oder Körperbildern kämpfen. Weil Schamgefühle echte Lust sabotieren können und weil du dich nur öffnen kannst, wenn du dich angenommen fühlst. Allerdings Acceptance ist keine Einbahnstraße. Nicht nur dein Gegenüber sollte dich akzeptieren, sondern auch du dich selbst.

Aber wie findet Acceptance im BDSM-Bereich ganz konkret ihren Platz? Ein solcher Platz kann zum Beispiel ein gutes Vorgespräch sein, in dem du deine Ängste oder Unsicherheiten  benennst. Akzeptanz ist, wenn du ohne Entschuldigung sagen darfst, was du. Wenn du spürst, dass dein Partner dich herabsetzt, statt dich zu empowern, solltest du gehen. BDSM ist kein Ort für Selbstverleugnung.

4. Sensitivity – Achtsamkeit ist kein Weichspüler

Viele unterschätzen die Bedeutung des BDSM als hochsensiblen Raum. Bei einer Session können Emotionen kochen hoch, sich Körpergrenzen verschieben, alte Erfahrungen plötzlich wieder da sein. Mit Sensitivity ist also deine Fähigkeit gemeint, mit diesem intensiven Raum bewusst umzugehen.

Sensitivity BDSM bedeutet vor allem, dass du in der Lage bist, Stimmungen wahrzunehmen und zu spüren, wann eine Situation während der Session „kippt“. Sensibilität bedeutet hier vor allem auch, dass du nicht blind nach Script spielst, sondern auf den Moment reagierst. Gerade im BDSM erweist sich Sensibilität als echte Superpower. Gerade als Dom, wenn du gleichzeitig einfühlsam und bestimmt bist, erzeugst du das, wonach wir doch alle suchen, nämlich Tiefe.

Kleiner Tipp für dich als Sub: Wenn dir etwas komisch vorkommt, auch ohne Grund, sprich es an, denn dein Körper lügt nicht. Und wenn dein Gegenüber nicht sensibel ist? Sag’s oder switch den Raum.

5. Equality – Machtspiel ohne Machthierarchie

Eine spannende Frage ist auch, wie BDSM gleichwertig sein kann, wenn doch einer dominiert und der andere sich unterwirft? Ganz einfach, Gleichwertigkeit meint nicht Gleichheit in der Rolle, sondern im Respekt. Ihr beide bringt euch ein, ihr beide seid wichtig und ihr beide tragt die Verantwortung.

Equality bedeutet also, dass du als Sub nicht „weniger“ bist, nur weil du dich hingibst. Auch der Dom ist nicht „mehr“, nur weil er führt. Ihr beide seid Menschen mit Würde, Emotionen und Bedürfnissen. Weil in der schwulen Szene Dominanz oft mit Ego und Oberflächlichkeit verwechselt wird, ist Equality ein echter Gamechanger. Gleichwertigkeit kannst du spüren, etwa daran, dass mit dir gesprochen wird, nicht einfach über dich bestimmt. Du erkennst sie auch daran, dass du Raum für ein Nein hast, selbst mitten im Spiel. Gleichwertigkeit ist nicht zuletzt daran erkennbar, dass deine Rolle geachtet und du nicht nur benutzt wirst.

TEASE in Aktion: So sieht achtsames BDSM aus

Wenn du die TEASE-Prinzipien in deinen Sessions berücksichtigst, merkst du schnell, dass sich nicht nur der Sex verändert. Kannst du dir nicht richtig vorstellen? Vielleicht hilft ein Beispiel. Stell dir vor, du triffst jemanden, der sich im Chat als erfahrener Dom beschreibt. Ihr redet offen über Wünsche, klärt Erwartungen und baut Vertrauen auf. Während der Session achtest du auf jede Regung seines Körpers, bist ganz bei der Sache und gibst ihm Raum für Feedback. Nach dem Spiel bleibt ihr im Kontakt, reflektiert eure Session und gebt euch gegenseitig Rückmeldung. Das ist TEASE in seiner besten Form und BDSM auf einem neuen Level.

Fazit: TEASE ist kein Kuschel-Kodex – sondern ein Power-Tool

Trust, Empathy, Acceptance, Sensitivity und Equality: Fünf Begriffe, die dir ein ganz neues BDSM-Erlebnis geben können. Sie machen dich als Dom nicht weniger dominant, sondern stärker. Sie sorgen dafür, dass du als Sub nicht weniger submissiv bist, sondern freier. TEASE BDSM  machen dein “Spielfeld” sicherer und sie geben der Macht und Hingabe mehr geilen, aufregenden Tiefgang.

 

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