BDSM-Aftercare: Die wichtigsten Fakten für genussvolle Leidenschaft

BDSM-Aftercare Symbolbild: Ein Mann mit Bademantel bekleidet trocknet sich nach dem Duschen das Gesicht mit einem Handtuch ab. . BDSM aftercare Symbolic image: A man wearing a bathrobe dries his face with a towel after showering.
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BDSM-Aftercare ist ein Grundpfeiler einer gesunden BDSM-Verbindung. Wenn du BDSM-Sex praktizierst, geht es je nach Session rau, erniedrigend, schmerzhaft und vor allem intensiv zu. Trotz all dieser Eigenschaften steht BDSM-Sex für Consent und Achtsamkeit, beide Partner nehmen Rücksicht aufeinander und Grenzen werden gewahrt. Die tiefe Emotionalität bei manchmal Praktiken hinterlässt allerdings nicht nur körperliche Spuren, sondern auch mentale. BDSM-Aftercare ist ein wichtiger Bestandteil jeder Session, denn die körperliche und psychische Unversehrtheit ist BDSM-Spielgefährten auf Augenhöhe wichtig. Wir verraten dir, was dazugehört und warum du darauf nicht verzichten solltest.

Von der Emotionalität einer BDSM-Session

Nach dem Blümchensex kuscheln sich viele Paare einfach aneinander und schlafen erschöpft ein. BDSM-Praktiken erfordern mehr Umsicht, denn eine Session kann die unterschiedlichsten Gefühle auslösen. Solche Emotionen und auch Unsicherheiten erfordern eine Art Nachsorge, die unter dem Begriff BDSM-Aftercare in der Szene bekannt ist.

Emotionen können aus verschiedenen Gründen entstehen und sich auch genauso unterschiedlich  äußern. Sie sind nicht nur auf den devoten Part beschränkt, sondern treten auch beim Dom auf. Gerade in Liebesbeziehungen ist es für viele „Herren“ schwierig, den Partner, den sie lieben, zu erniedrigen und zu demütigen. Fragen wie: „Bin ich zu weit gegangen“, beschäftigen oft lange über die Session hinaus.

Grundsätzlich gibt es kein falsches Gefühl nach einer intensiven BDSM-Erfahrung. Alles ist erlaubt, von Trauer über Melancholie, Depressionen bis hin zu Euphorie und Glücksgefühlen. Obwohl sich diese Studie primär mit weiblichen Teilnehmerinnen beschäftigt, lässt sich das Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf männliche BDSM-Praktizierende übertragen. Es geht daraus hervor, dass eine erfolgreiche BDSM-Session Stress abbauen und Bindung an den Partner fördern kann. Gerade für diesen letzten Punkt, die Vertrauensbindung, ist BDSM-Aftercare so wichtig.

Die fünf Säulen von BDSM-Aftercare

Zum Erhalt oder zur Wiederherstellung der physischen und emotionalen Gesundheit ist es wichtig, auf deine und die Bedürfnisse deines Partners nach jeder Session zu achten.

Obwohl jedes Paar seine ganz eigenen Riten hat, basiert BDSM-Aftercare auf fünf grundlegenden Säulen:

  1. Körperliche Pflege: Nach jeder Session ist eine Kontrolle auf Wunden Pflicht. Sind Male vorhanden, werden sie gereinigt und gepflegt. Körperliche Beschwerden, muskuläre Schmerzen oder Rückenverspannungen müssen behandelt werden. Zur körperlichen Pflege gehört es auch, den Partner zuzudecken, ihm Kleidung zu geben und für eine warme Umgebung zu sorgen.
  2. Emotionale Pflege: Ein offenes und ehrliches Gespräch nach der Session heilt die Seele. Weint jemand, wird er getröstet, in den Arm genommen und unterstützt.
  3. Besprechung: Ein wichtiger Bestandteil von BDSM Aftercare ist eine gemeinsame Rückschau über die Session. Jeder darf offen ansprechen, was ihm gut getan hat und wo es fürs nächste Mal eine Grenze gibt. Wenn eine eventuelle Blacklist aktualisiert werden muss, ist jetzt der richtige Zeitpunkt.
  4. Ernährung: Manche Sessions dauern über Stunden und sind anstrengend. Zur Pflege und Nachsorge ist es wichtig, zu trinken und zu essen. Eine gemeinsame Mahlzeit ist fast immer Teil von Aftercare.
  5. Entspannung: Einfach nur eine neue Folge der Lieblingsserie schauen, entspannt kuscheln oder meditieren reicht oft aus, um das Wohlbefinden wiederherzustellen. Auch ein Entspannungsbad allein oder zu zweit ist eine gute Möglichkeit, die Strapazen der Session abzuschütteln.

Wenn du die fünf Grundpfeiler in deinen BDSM-Erfahrungsschatz einbaust und sie bei der Nachsorge beherzigst, deckst du alle relevanten Bereiche bereits ab. Wie sich BDSM-Aftercare im Einzelfall gestaltet, ist von dir als Person, von deinem Partner und euren Spielarten abhängig.

BDSM-Aftercare Beispiele für Einsteiger und Profis

Nun weißt du, wie wichtig BDSM-Aftercare ist und fragst dich wahrscheinlich, wie du damit anfängst. Gleich zu Anfang die gute Nachricht: Alles, was dir und deinem Gegenüber gut tut, ist erlaubt. Wenn ihr zusammen unbedingt einen Riesentopf Eis essen und eure Lieblingsserie schauen wollt ist das ebenso okay wie langes Kuscheln oder eine gemeinsame Dusche.

BDSM Aftercare funktioniert gegenseitig und im Einklang. Eine intensive Session ist für beide Seiten besonders und erfordert Aufmerksamkeit. Wir haben für dich sieben Beispiele zusammengestellt, die in einer BDSM-Partnerschaft als wohltuende Nachsorge nach dem Sex dienen können:

  1. Versorge kleine Wunden: Beim BDSM geht es manchmal rau zu. Fesseln, Gerten und Peitschen hinterlassen ihre Spuren auf der Haut. Zur Pflege der Partnerschaft gehört auch, diese kleinen Wunden zu versorgen. Wohltuende und kühlende Cremes sind ein gutes Mittel, um deinem Partner Wertschätzung zu zeigen.
  2. Hört gemeinsam Musik: Manchmal braucht es keine großen Gesten, sondern einfach nur Raum zum Dasein. Wenn ihr gemeinsame Lieblingsmusik habt, legt sie ein, kuschelt euch aufs Bett oder haltet einander an der Hand. Die Klänge entspannen, geben aber auch Raum zu lachen, zu weinen oder einfach nur zu fühlen.
  3. Schaut eine Komödie: Wenn die Stimmung nach der Session melancholisch ist, kann eine lustige Serie oder eine Komödie Abhilfe schaffen. Denk aber immer daran, dass auch Melancholie erlaubt ist. Wenn das Gefühl angenehm ist, muss es nicht verschwinden.
  4. Nimm dir Raum für dich: Du möchtest nach einer langen Session allein sein, um das Erlebte noch einmal zu verarbeiten? Das ist völlig okay und ein guter Partner gibt dir diesen Raum. Gleiches gilt natürlich auch für dein Gegenüber. Wenn sich dein Dom oder dein Sklave nach Rückzug sehnt, gewähre ihm diese Bitte.
  5. Sprecht über den Alltag: Um zurück ins „hier und jetzt“ zu kommen, plaudern BDSM-Paare nach der Session gern über alltägliche Themen. Wer hat zuletzt die Spülmaschine ausgeräumt? Wann hat Tante Inge nochmal Geburtstag? Und wer muss eigentlich das Treppenhaus diese Woche putzen? Solche Themen helfen dabei, aus der fiktiven Session wieder ins aktuelle Geschehen zu kommen.
  6. Entspannungsübungen: Wenn ihr empfänglich dafür seid, sind Meditationen, Traumreisen, aber auch gegenseitige Massagen eine schöne Möglichkeit der Entspannung. Oft sind die Szenen sehr anstrengend und ein bisschen Erholung ist ein Muss. Falls ihr die Möglichkeit habt, nehmt ein gemeinsames Bad oder geht zusammen duschen.
  7. Sprecht über das Erlebte: Hat einer von euch das Bedürfnis zu reden, erfüllt es unbedingt. Gute BDSM-Erfahrungen basieren auf Ehrlichkeit und Vertrauen. Nur wenn ihr offen über eure Emotionen sprecht und dem anderen auch mitteilt, wie eine Situation für euch wirkte, lernt ihr für weitere Erlebnisse dazu.

Wie genau BDSM Aftercare ausfällt, hängt von der Szene selbst und von dir als Person ab. In manchen Settings benötigen beide ein hohes Maß an Aufmerksamkeit danach, in anderen Situationen steht vor allem ein Partner im Fokus.

Fazit: BDSM-Aftercare ist so wichtig, wie die Session selbst

Während Sex nicht zwingend zu einer BDSM-Sitzung dazugehört, ist Aftercare keine Option, sondern ein Muss. Nur mit einer umfassenden Nachsorge stellst du sicher, dass es dir und deinem Partner gut geht. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Verbindung ihr zueinander steht. Auch reine Sexpartnerschaften profitieren davon, wenn die Bedürfnisse der anderen Person auch über das Ende der Session hinaus eine Rolle spielen. Das zeugt von Achtsamkeit und gegenseitigem Respekt.

 

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